Musik in der Sprachtherapie einsetzen – Interview mit Sprachtherapeutin und Musikpädagogin Johanna Heep

Frau sitzt mit Kleinkind am Boden. Sie spielen mit einem Xylophon.

Hallo Johanna! Du bietest bei TherAkademie für Sprachtherapeut*innen und Logopäd*innen eine Fortbildung zum Einsatz von Musik in der Therapie an. Was ist deiner Meinung nach der größte Vorteil des Einsatzes von Musik in der Logopädie?

Gemeinsames Musizieren und Singen bedeutet immer ganzheitliche Förderung. Ich kann das Kind gleichzeitig in Sprache, Motorik, Sensorik, Kognition und noch vielem weiteren fördern. Zudem macht Singen glücklich, gesund und ist für das Kind eine wertfreie Spielsituation.


Wann setzt du in deiner therapeutischen Arbeit Musik ein?

Ich setze Musik gezielt bei Kindern mit Sprachentwicklungsstörung ein. Je schwerer die Störung ist, desto besser! Musik kann für diese Kinder die erste Möglichkeit sein, ihre Stimme zu erkunden und sich auszudrücken.


Was ist dein Tipp an alle Berufsanfänger*innen in der Sprachtherapie und Logopädie?

Keine/r macht immer perfekte Therapien. Das Wichtige ist, sich zu reflektieren und es in der nächsten Therapie angepasster zu machen. Und wenn du dazu noch eine ordentliche Portion Empathie und Wertschätzung mitbringst, dann bist du auf genau dem richtigen Weg.


Du hast einen Wunsch frei, was sich in der Logopädie ändern soll. Was wäre das?

Ich wünsche mir ein interdisziplinäreres Zusammenarbeiten zwischen Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie. Ich glaube, wir können uns gegenseitig helfen Prozesse, Entwicklungen und Verhalten besser einschätzen zu können und die Kinder so besser ganzheitlich behandeln.


Vielen Dank für das Interview, liebe Johanna!


Johanna Heep arbeitet als Sprachtherapeutin überwiegend in den Bereichen Kindersprache und Stimmstörungen. Außerdem ist sie als Musikpädagogin und mit Sprachkugel  selbständig als Trainerin für Rhetorik, Stimme, Kommunikation und Musik tätig.

Ihre nächste Fortbildung bei TherAkademie findest du hier.

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